Ohne einer Kalbung kann eine Kuh keine Milch produzieren. Und somit würde das wichtigste Kriterium für eine wirtschaftliche Milchkuh fehlen. Deshalb ist eine gute Fruchtbarkeit entscheidend für eine erfolgreiche Milchproduktion. Damit ein LKV Mitglied weiß, wie gut es um die Fruchtbarkeit am Betrieb steht, werden verschiedene Kennzahlen, wie Zwischenkalbezeit, Besamungsindex oder NonReturnRate90 am Jahresbericht ausgewiesen. Da dieser Bericht aber nur einmal jährlich erscheint, bietet auch der LKV Herdenmanager interessante Auswertungen zur Fruchtbarkeit der Tiere.
Eine sehr umfangreiche Aufstellung liefert der Besamungsticker. Dieser ist im LKV Herdenmanager im Modul Fruchtbarkeit zu finden. Im Besamungsticker sind alle Kühe aufgelistet, wo noch keine gesicherte Trächtigkeit vorliegt und die daher noch mehr Aufmerksamkeit benötigen. Die Tiere sind in 3 Blöcken aufgeteilt und zwar von Laktationstag 1 bis 63, von 64 bis 100 und größer 100 Laktationstage. Ist bereits eine Besamung vorhanden, werden die Tage bis zur nächsten möglichen Brunst angezeigt. In den folgenden Spalten ist die jeweilige Anzahl der Belegungen für die aktuelle Trächtigkeit und auch jene für die letzte Trächtigkeit angeführt. Kühe, die mehr Besamungen benötigen stechen somit sofort ins Auge. Tendenziell sinkt die Fruchtbarkeit mit zunehmenden Alter der Kuh. In den LKV Auswertungen liegt der der Besamungsindex bei Kalbinnen bei rund 1,8 und steigt in der ersten Laktation auf 2,2 und dann bis auf ca. 3,8 in der 10. Laktation an.
In den weiteren Spalten wird die Anzahl der tierärztlichen Diagnosen zu Fruchtbarkeit in der aktuellen, der vorigen Laktation und über das gesamte Leben, beim jeweiligen Tier angezeigt. Hier hat man seine Problemkühe punkto Fruchtbarkeit sehr gut dargestellt.
Danach folgt noch die aktuelle Rastzeit (falls bereits eine Belegung vorhanden ist) und die Rastzeit zur letzten Laktation. Als Rastzeit wird die Zeit von Abkalbung bis zur ersten Belegung definiert. Diese Zeit wird einerseits von der biologischen Wartezeit beeinflußt, also wann die Kuh nach einer Kalbung wieder eine Brunst zeigt. Und auch davon, wann sich der Landwirt wieder bewusst dazu entscheidet die Kuh zu besamen. Dies kann je nach Leistungsniveau des Betriebes durchaus schwanken, im Herdenmanager selbst ist der Idealbereich mit 42-75 Tage definiert.
Und in den letzten Spalten ist noch die Zwischenkalbezeit des Tieres ausgewiesen. Einerseits die für die aktuelle Laktation errechnete, wenn bereits eine Besamung erfasst ist. Und auch die der letzten Kalbung (wenn bereits mindestens 2 Kalbungen vorhanden sind). Tiere mit hohen Zwischenkalbezeiten unterliegen der Gefahr, bei nicht entsprechender Leistung und Mischwagenfütterung zu verfetten. Und gerade diese Kühe sind dann hoch gefährdet in der nächsten Laktation zu Geburts- und/oder Stoffwechselprobleme zu neigen.
Der Besamungsticker bietet somit eine sehr kompakte Übersicht über alle Tiere, die man punkto Fruchtbarkeit im Überblick haben soll. Ein gelegentlicher Blick in diese Maske, mit besonderem Fokus auf die Tiere über 100 Laktationstage, lohnt also um negativen Überraschungen vorzubeugen.